• Home

• Aktuelle Infos
• Landes-Infos
• Reise-Infos
• Airline-Infos

• Unterkünfte
• Restaurants

• Rezepte
• Sinhala

• Links
• Downloads

• Site Map
• Copyright
• Impressum

• 
• Sri Lanka Zeit
• UhrzeitUhrzeitUhrzeitUhrzeitUhrzeitUhrzeitUhrzeitUhrzeit
• 
• WAI Guidelines 1.0 konform
srilanka-info.com
landes-infos



Sri Lanka ermordet seine Zukunft
Die JVP Aufstände 1971 und Ende der 80er Jahre

Der JVP Aufstand 1971 Interner Link
Der JVP Aufstand 1988 - 1990 Interner Link


JVP - Vergangenheit und Gegenwart

Der Aufstand der JVP im Jahre 1971 richtete sich nicht nur gegen die Politik der SLFP-Regierung, die die Wirtschaft in einem ständigen Abwärtstrend in den Ruin trieb, sondern auch gegen deren pro-sinhalesische Umverteilungspolitik und den massiven Ausbau des staatlichen Sektors. Als marxistische Gruppierung gab es für die JVP zwar Klassenunterschiede aber keine ethnischen Unterschiede. Schon früh hatte die JVP den Schulterschluss mit kommunistischen Gruppen im tamilisch dominierten Norden und Osten Sri Lankas gesucht, der jedoch aufgrund von Unterschieden in den politischen Richtungen nur mäßig erfolgreich war. Trotzdem traten bei den Massenveranstaltungen Anfang 1971 auch Redner der kommunistischen Tamilenorganisationen und der kommunistisch geprägten Teepflücker-Gewerkschaft auf. Nach dem Ausbruch der Unruhen hatte die JVP die Sympathien eines Großteils der Bevölkerung in den sinhalesisch dominierten Gebieten. Die Tamilen im Norden und Osten verhielten sich aber - trotz der offen anti-tamilischen Regierungspolitik - abwartend neutral.

Nach der Amnestie von 1977 verließ die JVP den Untergrund und formierte sich 1978 als radikal demokratische Partei, die beispielsweise die Selbstbestimmung für nationale Minderheiten forderte. Bei der Präsidentschaftswahl 1982 trat Rohana Wijeweera als Kandidat gegen den amtierenden Präsidenten Junius Richard Jayawardene an. Obwohl eigentlich chancenlos, erreichte er doch eine beträchtliche Anzahl an Stimmen. Mit solchen Ergebnissen hätte seine Partei in Parlamentswahlen gute Ergebnisse erzielt. Zu Parlamentswahlen kam es jedoch nicht: im Dezember beschloss die regierende UNP, sich die Amtszeit per Referendum um eine Wahlperiode zu verlängern. Dieser eindeutige Bruch demokratischer Regeln zerstörte die Hoffnung der JVP, bei einer Wahl Sitze im Parlament zu erlangen. Im August 1983 verbot die UNP-Regierung die JVP und zwei andere Linksparteien. Sie beschuldigte diese Parteien, die anti-tamilischen Ausschreitungen im Monat zuvor geschürt zu haben. Ironischerweise trugen die Gewaltakte gegen Tamilen aber eindeutig die Handschrift der UNP und einer ihr nahe stehenden Gewerkschaft.

Die JVP ging wieder in den Untergrund. Als die Regierung zur Lösung des 1984 ausgebrochenen Bürgerkriegs zwischen ihr und der LTTE im Jahr 1987 Indien um Hilfe bat, und Indien den Norden und Osten Sri Lankas mit den IPKF (Indian Peace Keaping Force) besetzte, kam die JVP wieder an die Öffentlichkeit. Mit ihrer gegen Indien gerichteten Einstellung konnte sie in den sinhalesisch dominierten Gebieten wieder zahlreiche Anhänger und Sympathisanten gewinnen.

Die Einstellung von 1971 gegenüber der tamilischen Bevölkerung vertrat die JVP auch während des Aufstandes von 1988. Allerdings verurteilte sie die Separationsbestrebungen der LTTE und war diesbezüglich zu keinen Konzessionen gegenüber der LTTE bereit. Die Ursache für das Streben der Tamilen nach einem separaten Staat sah die JVP in der Benachteiligung und Diskriminierung der Tamilen: Beseitige man diese, erledige sich auch die Forderung nach einem eigenen Tamilenstaat. In der idealisierten Ideologie der JVP gab es keine Diskriminierung und keine ethnischen Unterschiede.

Nach der Niederschlagung des Aufstands war die JVP in ihrer Struktur zerstört. Das einzig überlebende Führungsmitglied der Partei war nach London geflüchtet und versuchte von dort aus, die Partei wieder auf die Beine zu stellen. Für die Parlamentswahl 1994, die von der People's Alliance (PA) unter Führung der SLFP gewonnen wurde, beantragte die JVP die Zulassung und konnte einen Parlamentssitz gewinnen. Bei den Präsidentschaftswahlen im gleichen Jahr unterstützte sie die Kandidatin der SLFP Chandrika Bandaranayake Kumaratunge, deren Mann sie 5 Jahre zuvor ermordet hatte.

Bei der Parlamentswahl 2000 konnte die JVP 10 Sitze gewinnen, bei den vorgezogenen Neuwahlen im Jahr 2001 erhielt sie 16 Sitze. Die Wahl gewann die UNP mit Premierminister Ranil Wickramasinghe, der mit dem Wahlversprechen angetreten war, Friedensverhandlungen mit der LTTE zu führen und den seit 18 Jahren herrschenden Bürgerkrieg zu beenden. Die Zugeständnisse, die die UNP-Regierung der LTTE machen wollte, waren für die JVP ein Verrat am sinhalesischen Volk. Der Propaganda-Sekretär der JVP Wimal Weerawanse gründete die Deshahithaishee Jathika Peramuna (National-Patriotische Bewegung), der sich neben der JVP die ultranationalistischen Parteien anschlossen.

Die JVP zeigte ihr neues Gesicht - sie hatte sich von links nach rechts bewegt.

Auf allen JVP-Veranstaltungen wetterte Weerawanse gegen die Regierung, die Skandinavischen Vermittler und die Friedensbemühungen. Bei den Veranstaltungen in vorderster Front: ultranationalistische Buddhistische Mönche, die schon bald als "Bhikku Brigade" (Mönchsbrigade) bezeichnet wurden. Sie sollten den Einsatz von Tränengas durch die Polizei verhindern. Auf den Versammlungen attackierte Weerawanse den Friedensprozess, im Parlament machte das die JVP. Die JVP konnte sich als "Verteidiger des Vaterlandes" darstellen und so Wähler gewinnen, die vorher eine Reihe nationalistischer Parteien gewählt hatten. Der Friedensprozess der UNP durfte nicht erfolgreich verlaufen, sonst wären der JVP ihre sorgsam geworbenen rechten Wähler davon gelaufen.

Der Unterstützung der JVP für ihre People's Alliance sicher, begann die Präsidentin Chandrika Bandaranayake Kumaratunge ihre zwar totalitären, aber in der Verfassung verankerten Rechte auszuüben: Sie entließ den Innen-, den Verteidigungs- und den Medienminister und übernahm selbst deren Funktionen. Derart der Kontrolle über Polizei und Armee beraubt und ohne die Möglichkeit, den Friedensprozess in den Medien zu propagieren, war die Regierung handlungsunfähig. Nur wenige Monate später löste die Präsidentin das Parlament auf und setzte Neuwahlen für Anfang 2004 an.

Die JVP trat mit einem Wahlprogramm an, das jegliche Zugeständnisse an die LTTE ablehnte und einer militärischen Lösung den Vorzug gab. Mit diesem Programm gelang es ihr, bei den letzten Wahlen 40 Sitze zu erringen. Zusammen mit der PA und der JHU (Jathika Hela Urumaya), einer ultranationalistischen Partei buddhistischer Mönche, bilden sie mit 114 Sitzen und einer knappen Mehrheit von 3 Sitzen die derzeitige Regierung der UPFA (United People's Freedom Alliance).

Seitdem blockiert die JVP jeden Versuch, den Friedensprozess voranzubringen oder auch nur zu stabilisieren, ohne eigene Vorschläge zur Lösung des Tamilen-Konflikts zu machen. So verhindert sie nicht nur die Gewährung einer begrenzten Autonomie an die LTTE, sondern nach dem Tsunami im Dezember 2004 auch den Transfer von Geldern der Regierung und von Drittländern zum Wiederaufbau der Tamilengebiete. Das einzige Ziel der JVP scheint zu sein, den Friedensprozess zu Fall zu bringen. Ein Wiederaufflammen des Bürgerkriegs, so erwartet die JVP, würde ihr noch mehr Wählerstimmen aus dem konservativen Lager bringen. Die JVP ist anscheinend bereit, zu Gunsten von mehr Parlamentssitzen das Wohl des Landes aufs Spiel zu setzen.

Zur derzeitigen Taktik der JVP, wieder mit Blick auf Wählerstimmen, gehört es auch, sich mit fremden Federn zu schmücken: Für alles, was die UPFA-Regierung gut macht, lässt sie sich würdigen. Wenn etwas schief läuft, wird es der PA angelastet. So weist die JVP beispielsweise immer wieder darauf hin, dass ein Projekt der UPFA Regierung zur Restaurierung von Bewässerungssystemen nur durch Druck der JVP zustande gekommen sei. Dass den Bauern die Werkzeuge und Maschinen zur Bebauung des wieder erschlossenen Landes fehlen, liegt natürlich an der PA. Und auch die Nachwirkungen des Tsunamis nutzt die JVP zum Wählerfang: So ist es keine Seltenheit, dass private Helfer vor den Karren der JVP gespannt werden, Banner von privaten Hilfsorganisationen nach deren Abreise durch JVP-Banner ersetzt werden oder auf Hilfslieferungen, Zelten und Holzhütten auf einmal das JVP-Emblem zu sehen ist.


Der JVP Aufstand 1971 Interner Link
Der JVP Aufstand 1988 - 1990 Interner Link

Zum Seitenanfang