Trincomalee und Nilaveli
Anreise
- Mit dem Zug von Colombo über Maho und Galoya nach Trincomalee. Fahrzeit ca. 8 Stunden, Fahrpreis: 2. Klasse ca. 180 Rs, 2. Klasse Liegewagen ca. 250 Rs.
Es besteht theoretisch die Möglichkeit, auch von Anuradhapura aus mit dem Zug zu fahren. Das ist aber äußerst umständlich, weil man erst wieder zurück nach Maho und dort umsteigen muß.
- Mit dem Express-Bus ab Colombo über Kurunegala, Dambulla und Habarana. Fahrzeit 6 - 8 Stunden, Fahrpreis ca. 80 Rs.
Mit dem Express-Bus ab Kandy, über Dambulla und Habarana. Fahrzeit 4 - 5 Stunden, Fahrpreis: ca. 70 Rs.
Mit dem Express-Bus ab Anuradhapura. Fahrzeit 4 - 5 Stunden. Fahrpreis: ca. 70 Rs. Seit Beginn des Waffenstillstands ist die direkte Verbindung von Anuradhapura nach Trinco offen. Falls diese doch einmal gesperrt sein sollte, besteht die Möglichkeit, von Anuradhapura über Habarana nach Trinco zu fahren.
Die angegebenen Fahrpreise beziehen sich auf normale Express-Busse. Airconditioned Busse kosten in etwa das Doppelte.
- Ein Vier-Tage-Trip mit dem Mietwagen nach Trinco / Nilaveli (1. Tag Anreise, 2. und 3. Tag in Nilaveli, 4. Tag Rückreise) kostet ab Galle, Hikkaduwa, Bentota, etwa 11.000 - 13.000 Rs. Bei solch einem Trip bietet es sich auch an, die historischen Stätten von Sigiriya
und Polonnaruwa zu besichtigen.
Unterkünfte
Während der ganzen Zeit des Bürgerkriegs war das Nilaveli Beach Hotel geöffnet. Inzwischen haben in Trincomalee und vor allem in Nilaveli wieder mehrere Guesthouses den Betrieb aufgenommen. Die Guesthouses in Trincomalee Town sind jedoch alle sehr einfach und teilweise etwas schmuddelig und werden europäischen Ansprüchen meist nicht gerecht.
Für Touristen besser geeignet sind die Unterkünfte in Nilaveli, 14 km nördlich von Trinco, die es in verschiedenen Standards und Preisklassen gibt.
Im folgenden eine Auswahl an brauchbaren bis guten Unterkünften:
Trincomalee
Down Town Tourist Guesthouse, 1042 Kandy Road, Trincomalee
Harbor View Guest House, 22, Orr's Hill Road, Trincomalee
Uppuveli
Hotel Club Oceanic, Uppuveli, Trincomalee
Hotel New Sea Lord, Uppuveli, Trincomalee
Nilaveli
Nilaveli Beach Hotel, 11th Mile Post, Nilaveli
Shahira Hotel, Nilaveli
Hotel Seayard, Nilaveli
Hotels / Guesthouses mit Webseiten
Restaurants
Restaurants im touristischen Sinn gibt es in Nilaveli nicht, aber in den meisten Guesthouses können auch nicht dort wohnende Gäste essen.
Geld und Telefon
In Trincomalee verfügen fast alle Banken über Geldautomaten, an denen mit Kredit- und EC-Karten Geld abgehoben werden kann. In Nilaveli gibt es keine Bank.
Der Mobilfunkempfang in Trinco ist gut. In Nilaveli ist Telefonieren mit dem Handy nur am Strand möglich und der Empfang mäßig.
Wichtige Reiseinfos
Stand April 2003
Auch für Reisen nach Trincomalee gilt: Den Reisepass mitnehmen.
Trotz des Waffenstillstands kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen der tamilischen Mehrheit und moslemischen Minderheit, die aber in der Umgebung von Trinco einen recht hohen Anteil hat. Ursache derartige Ausschreitungen sind meist Kleinigkeiten. Armee und Polizei reagieren darauf mit Verhängung einer Ausgangssperre von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang
(19:00 - 07:00 Uhr), die gegenüber den Einheimischen rigeros durchgesetzt wird. Obwohl Touristen davon weitestgehend ausgenommen sind, sollte man seine Reise so planen, daß man sein Ziel vor Einbruch der Dunkelheit erreicht. Es ist einfach lästig, im Fall einer Ausgangssperre alle paar Kilometer von Armee oder Polizei angehalten zu werden.
Ansonsten halten sich die Security-Checks in Grenzen: Auf dem Weg von Habarana nach Nilaveli gab es fünf Checkpoints. Bei einem mußte unser Fahrer Ausweis und Fahrzeugpapiere vorweisen, bei allen anderen wurde wir durchgewinkt, nachdem wir als Touristen erkannt worden waren.
Auch sonst sind Zeichen des Bürgerkriegs eher selten. Zwar gab es alle paar Kilometer mit Sandsäcken geschützte Unterstände, die aber fast alle nicht besetzt waren. Kilometerlange mit Stacheldraht gesäumte Straßen, wie sie auf der Jaffna-Halbinsel vorkommen, gab es nicht. Einzig Armeekamps und Polizeistationen waren mit Stacheldraht gesichert.
Armeepersonal war selten auf den Straßen zu sehen. Zerschossene oder ausgebombte Häuser waren die Ausnahme, an einigen Streckenabschnitten gab es allerdings vermehrt verlassene und verfallene Häuser.
Außer bei Armeeeinrichtungen und Armeepersonal gab es beim Fotografieren und Filmen keinerlei Einschränkungen.
Geschichte
Von allen Plätzen in Sri Lanka hat Trincomalee die bewegteste Geschichte. Die Bedeutung des natürlichen Hafens von Trinco, Lord Nelson bezeichnete ihn als den besten Hafen der Welt, wurde schon früh von See- und Kaufleuten erkannt.
Einen ersten, gescheiterten Versuch, Trinco zu erobern, unternahmen 1617 die Dänen im Auftrag der Holländer. Zu dieser Zeit waren die Portugiesen die dominierende Kolonialmacht in Sri Lanka, die aber erst 1624 Trinco eroberten und ein kleines Fort bauten. 1639 wurden sie von den Hölländern vertrieben, die Trinco und das Fort dem König von Kandy übergaben,
mit dem sie ein Handelsabkommen hatten. Das Handelsabkommen vergessend eroberten die Holländer Trinco erneut im Jahr 1655. 17 Jahre später überließen sie das Fort den Franzosen, die es aber schon bald wieder an die Holländer zurück gaben. Diese wurden dann 1782 von den Briten aus Trinco vertrieben, verloren das Fort aber an die Franzosen, die es ein
Jahr später wieder den Holländern übergaben.
Verwirrt?
Ein großer Teil dieses Hin und Her war die Folge von Kriegen und politischen Ereignissen in Europa. Als 1795 die Briten erneut vor Trincomalee lagen, wußten die Holländer - seit Monaten ohne neue Nachrichten aus Europa - nicht, ob sie die Briten als Verbündete oder Feinde betrachten sollten. Nach einem vier Tage dauernden Bombardement wurden die Holländer
von den Briten vertrieben und Trinco blieb in der Hand der Briten.
Im Zweiten Weltkrieg erlangte der Hafen von Trincomalee eine immense strategische Bedeutung für die Briten, nachdem Singapur an die Japaner gefallen war. Am 9. April 1942 wurde Trinco, als einzige Stadt in Sri Lanka, zum Ziel eines japanischen Bombenangriffs.
Auch nach der Unabhängigkeit Sri Lankas blieb Trincomalee ein britischer Stützpunkt, der erst 1957 aufgegeben wurde.
Sehenswertes in Trincomalee
Das Fort in Trincomalee, eine der Sehenswürdigkeiten, ist - wie sollte es auch anders sein - ein Armeekamp und damit High Security Zone. Trotzdem kann ein Teil des Forts besichtigt werden, da der Weg zur zweiten Attraktion, der "Komeswaram Kovil", durch das Fort führt.
Etwa 100 m hinter dem Eingang zum Fort liegt das einstige Wohnhaus des Duke of Wellington (Wellesly Lodge) mit einem gewaltigen Banyan-Baum im Garten. Der Duke of Wellington erholte sich dort 1799 von einer Krankheit. Das Schiff, mit dem er ursprünglich nach England zurückreisen sollte, ging bei einem Sturm im Golf von Aden mit Mann und Maus unter.
Glück für Wellington, Pech für Napoleon, der in der Schlacht von Waterloo von Wellington vernichtend geschlagen wurde.
Die in der Umgebung des Forts und im Fort herumlaufenden zahmen Hirsche und Rehe gehören zum Koneswaram Tempel auf dem "Swami Rock", den man erreicht, wenn man der Straße durch das Fort bis zum Ende der Landzunge folgt. An hohen hinduistischen Feiertagen werden einige der Tiere den Göttern geopfert.
An der Stelle des heutigen Tempels, 130 m über dem Meer, soll einst einer der prächtigsten Tempelbauten Asiens mit über tausend Säulen gestanden haben. Auch er fiel dem missionarischen Eifer der Portugiesen zum Opfer: Sie kippten ihn über die Klippe ins Meer.
Von Amateurtauchern wurden 1952 sechs Statuen aus den Trümmern des alten Tempels geborgen, darunter auch der "Lingam". Diese stehen heute in dem unter den Briten erbauten neuen Tempel. Während des Abend-Puja (gegen 18 Uhr) am Freitag wirft der oberste Priester des jetzigen Tempels für die Götter
des alten Tempel Opfergaben ins Meer.
Eine der alten Säulen des Tempels wurde von einem holländischen Kolonialbeamten auf dem höchsten Punkt des Felsens errichtet, in Erinnerung an seine Tochter, Francina van Rhede, die sich aus Liebeskummer vom Swami Rock ins Meer stürzte. Daher kommt auch der zweite Name des Swami Rock: Lovers Leap.
Alte Urkunden belegen aber, daß Francina van Rhede acht Jahre später einen anderen Mann geheiratet hat. Sie hat den Sprung vom Felsen also überlebt. Trotzdem nicht zur Nachahmung empfohlen.
Zwei weitere sehr sehenswerte Hindutempel, die Kadakarai-Pillaiyar und die Mudugaiyan Kovil, liegen an der Dockyard Road in Trincomalee, nahe dem Busbahnhof. Daneben gibt es in der Stadt noch zahlreiche weitere kleine Kovils.
Sehenswertes in der Umgebung von Trincomalee
Acht Kilometer nordwestlich von Trincomalee, in Kanniyai, gibt es eine Ansammlung von sieben Warmwasserquellen und einer Kaltwasserquelle. Die Warmwasserquellen haben alle unterschiedliche Temperaturen und ihnen werden heilende Wirkungen nachgesagt.
Um die Entstehung der sieben Quellen ranken sich folgende Legenden (aus dem Ramayana-Epos):
Der zehnköpfige König Ravana, der in der Gegend Trincomalees residierte, hatte Sita, die Gemahlin Ramas nach Lanka entführt. Nachdem es Rama gelungen war, seine Gattin wieder zu befreien, machte sich Ravana an die Verfolgung der beiden.
Um Ravana abzuschütteln, erweckte Rama in diesem die Vorstellung, seine Mutter Kanniyai sei gestorben, und schuf die sieben Quellen, damit Ravana gezwungen werde, die vorgeschriebenen rituellen Handlungen durchzuführen und Rama somit einen Vorsprung gewinnen konnte.
Eine zweite Fassung der Legende erzählt, daß Ravana, nachdem ihm Rama die geraubte Sita wieder abgerungen hatte, vor Zorn seinen Speer in den Boden gerammt habe. Daraufhin weinte die Erde sieben Tränen - die heutigen Quellen.
Nach der Mutter Ravanas wurde der Ort benannt, an dem sich die "Hot Wells" befinden.
Äußerst lästig an diesem Ort sind die Guides, die mit der Masche aufreten, sie seien gerade dabei Deutsch (Italienisch, Französisch, etc.) zu lernen und möchten ihre Sprachkenntnisse vertiefen. Sie erzählen dann die obigen Geschichten und erwarten für ihren einminütigen
Vortrag einen Obulus von mindestens 50 Rs. Natürlich kleben sie den Touristen auch nach der "Führung" an den Hacken und kassieren deftige Provisionen für Getränke, Kokosnüsse, etc.
Zur Information: Die Kokosnüsse der Palmyrapalmen, die dort verkauft werden und die man unbedingt einmal testen sollte, kosten 6 - 8 Rs, in Begleitung eines Guides aber 30 - 40 Rs.
Vor dem Ort Nilaveli mit seinen breiten, feinen, fast weißen Sandstränden liegt nur wenige hundert Meter vom Ufer entfernt die "Pigeon Island", benannt nach den blauen Tauben, die dort brüten. Am Strand bieten diverse Einheimische für ein paar hundert Rupies Schnorchel- und Tauch-Fahrten zu der Insel an.
Ein weiterer guter Punkt zum Tauchen / Schnorcheln liegt etwa drei Kilometer nördlich der Pigeon Island, wo sich knapp zwei Meter unter der Wasseroberfläche ein weiteres Riff befindet.
In der Zeit des Südwest-Monsoons von Mai bis Oktober, in der an fast allen Orten an der West- bis Südküste Baden im Meer, Tauchen und Schnorcheln unmöglich oder sogar lebensgefährlich sind, bieten die Strände vor Nilaveli ideale Bedingungen. Das Wasser ist sehr flach, so daß man teilweise 50 m oder weiter ins Meer hineingehen kann,
ohne den Boden unter den Füßen zu verlieren.
Auch lassen sich von Nilaveli oder Trincomalee aus im Rahmen eines Tagesausflugs leicht die Orte
Polonnaruwa ,
Sigiriya
und
Dambulla bzw.
Anuradhapura und
Mihintale
erreichen.
Hotels / Guesthouses in Trincomalee mit Webseiten
Hotels
Nilaveli Beach Hotel, Nilaveli
Hotel Club Oceanic, Uppuveli
Guesthouses