Kuwait Airways

Meine "Erlebnisreise" mit der Kuwait Airways im Winter 2002
Ich erlaube mir an dieser Stelle, das eine oder andere Zitat aus der deutschen Webseite der Kuwait einzustreuen (auch wenn es etwas aus dem Zusammenhang gerissen ist).

"... stellt ... sich eine Fluggesellschaft vor, die eigene Maßstäbe setzt."
Das kann ich nur bestätigen: In den Fliegern der Kuwait wird kein Alkohol serviert. Wenn Sie jetzt auf den Gedanken kommen, sich selbst welchen mitzubringen, haben Sie Pech gehabt. Das Kabinenpersonal ist angewiesen, Fluggästen, die Alkohol trinken, diesen abzunehmen.

"Service & Komfort auf den Punkt gebracht."
Bei den Getränken hatten die Fluggäste die Auswahl zwischen Orangen- und Tomatensaft, Wasser und Cola. Zu den Mahlzeiten gab's zusätzlich noch Kaffee oder Tee. Abgesehen von der Zeit, in der die Mahlzeiten ausgeteilt wurden, sah man von der Cabin Crew wenig; vielleicht war die ja um den eigenen Komfort besorgt.

"... haben wir uns entschlossen, daß wir Ihnen noch näher sein möchten."
Zumindest meine Mitreisenden waren mir sehr nahe.

Da reißen dann auch die "Persönliche Monitore, Fußstützen und Bordtelefone in allen Klassen" nichts mehr raus.


Das eigentliche Erlebnis begann jedoch vier Tage vor meiner Rückreise. (Vorbemerkung: Ich finde es angenehm, im Mittleren Osten einen längeren Aufenthalt zu haben. Ich hatte deshalb einen Flug mit 23 Stunden Aufenthalt in Kuwait City gewählt. Bei allen Airlines mit denen ich bisher geflogen war, gab es immer ein Transit-Visum und ein Hotel auf Kosten der Fluglinie.)

Als ich meinen Flug telefonisch rückbestätigen wollte, wurde ich gefragt, ob ich bereits einen Hotel-Voucher habe. Als ich dies verneinte, teilte mir der Angestellte der Kuwait Airways mit, ich müsse ein Hotel in Kuwait nehmen, da der Aufenthalt im Transitbereich des Flughafens 6 Stunden nicht überschreiten dürfe. Der Voucher für das Kuwait Airport Hotel koste ca. 10.000 Rs (100 US$) und ich müsse den Voucher im Büro der Kuwait abholen. Eine Hinterlegung am Flughafenschalter sei nicht möglich. Ein Transit-Visum gäbe es auch nicht. (Es gab also auch keine Alternative zum Kuwait Airport Hotel.)

Auf meine Frage, was denn passiere, wenn jemand nicht in der Lage oder Willens sei, das Hotel zu bezahlen, gab es die lapidare Antwort: "Dann nehmen wir denjenigen nicht mit." Der Angestellte räumte dann allerdings noch ein, daß man denjenigen dann auf einen Flug umbuche, der weniger als sechs Stunden Aufenthalt hat. Das könne aber zwei oder drei Wochen dauern. Worauf ich mir dann die Frage stellt: Wenn jemand nicht das Geld hat, um das Hotel zu bezahlen, wie soll er dann zwei oder drei Wochen unfreiwilligen Aufenthalt in Sri Lanka finanzieren?

Da ich weder Lust noch Zeit hatte, einen Tag in Colombo zu verplempern, vereinbahrte ich mit der Kuwait Airways, daß ich einen Freund vorbeischicke. "Es sei möglich, das Hotel per Kreditkarte zu zahlen und kein Problem, daß ich den Kreditkartenbeleg nicht persönlich unterschreiben könne" wurde mir zweimal von dem Angestellten beteuert.

Am nächsten Morgen machte sich mein Freund, bewaffnet mit meinem Reisepaß, Flugticket, Kreditkarte und - wenn man öfter in Sri Lanka ist, macht man so seine Erfahrungen - 13.000 Rs in bar auf den Weg nach Colombo. Kurz vor Mittag kam dann ein Anruf vom Büro der Kuwait: Man könne mich auf einen anderen Flug (ca. eine Woche später) umbuchen. Das Angebot mußte ich aber aus beruflichen Gründen ablehnen. Nochmal die Frage, ob es ein Problem sei, daß ich den Kreditkartenbeleg nicht persönlich unterschreiben kann, mit dem Hinweis darauf, daß mein Freund auch Bares dabei hat. "Nein, kein Problem."

Am späten Nachmittag - mein Freund war gerade mit dem Hotelgutschein aus Colombo zurückgekommen - Anruf Nummer zwei von der Kuwait: Es gäbe da ein kleines Problem. Ich hätte das Hotel ja per Kreditkarte bezahlt, aber den Beleg nicht persönlich unterschrieben. "Sie müssen morgen vormittag zum Büro der Kuwait Airways kommen und den Beleg dort persönlich unterschreiben. Unsere Öffnungszeiten am Samstag sind ...." Weiter kam der Angestellte des Kuwait Airways Büros nicht. Was ich dann von mir gegeben habe, entsprach mit Sicherheit nicht der Etikette. Zum Schluß sagte ich dann nur noch, wenn sie eine Unterschrift von mir wollen, müßten sie schon jemanden zum Flughafen schicken.
Zumindest das hat dann geklappt.


Im Geschäftsjahr 2001/2002 hat die Kuwait Airways einen Verlust von 116 Millionen US$ gemacht. Ich kann mir das gar nicht erklären, wo die Airline doch - laut eigener Webseite - so gut ist. Oder haben Sie eine Idee woran das liegen könnte?


Ein Telefongespräch mit der Marketingabteilung der Kuwait Airways Anfang August 2002 ergab, daß die Kuwait, trotz erhöhter Flugpreise, das Hotel immer noch nicht kostenlos zur Verfügung stellt. Auch werden immer noch keine Transit-Visa ausgestellt.
Wer vor hat mit der Kuwait zu fliegen und einen längeren Aufenthalt in Kuwait City hat, sollte sich mindestens drei Wochen vor Reiseantritt ein Visum für Kuwait besorgen. Dazu müssen Kopien der ersten drei Doppelseiten des Reisepasses an das Frankfurter Büro der Kuwait eingeschickt werden. Das Visum kostet 21,00 €. Hotels in Kuwait City gibt es ab 47,00 € pro Person (3 Sterne Hotel, Doppelzimmer incl. Frühstück und Transfer).